DEAD PUNKS Du hast gesagt: Punk ist nicht mehr was es mal war.
Ich hab gesagt: Das ist auch gut so.
Du hast gesagt: Früher war da doch mal Hass.
Und ich hab dann gesagt: Da hast du recht.
Und du: Dem Punk von heute fehlt die working class.
Und ich so: Den Diskurs find’ ich nicht schlecht.

Denn was früher alles scheiße war, davon redet heute keiner mehr.
Hättest du no future ernst genommen, rede’st du heut’ nicht so’n Scheiß daher.

Männlich, weiß und Machoscheiß,
borniert, sediert und unreflektiert.
Macht kaputt was euch kaputt macht
und macht kaputt was Punk kaputt macht.

Denn was früher alles scheiße war, davon redet heute keiner mehr.
No future einmal ernst genommen, du rede’st heut’ nicht so’n Scheiß daher.

Gestern war alles scheißegal, heut’ ist alles scheiße und nichts ist egal.
Punk is dead. Punk is dead, but Punks are not.

SEELENVERKÄUFERIN Der Kopf ist schwer, der Bauch tut weh und alles scheint unendlich,
das Licht im Zimmer flackert, denn sonst wär’s ja nicht authentisch.
Wenn du heut’ Nacht zugrunde gehst, gibt man dir selbst die Schuld,
das Mantra heißt hier Effizienz, den Film schnell vorgespult.

Ein wenig Öl für die Maschine, etwas Salz für deine Wunden,
ihren Zettel mit der Nummer drauf, den hast du nicht gefunden.

Morgen wird dann alles besser, ja, so lautet das Versprechen,
das Schlimmste aber kommt noch, damit kannst du sicher rechnen.
Aber Eines weißt du ganz genau, du spielst da nicht mehr mit,
denn Eines weißt du ganz genau: The system is the shit.

Der Kopf ist leer, der Bauch tut weh und alles läuft verkehrt,
einen Euro sechsundneunzig, soviel ist dein Leben wert.
Hinter saub’ren Fensterscheiben, das Glück zum Greifen nah,
natürlich nicht für alle hier, das wurde dir schnell klar.

Die Mäuse sind verschwunden, nur der Kater ist geblieben
und die Einzige, die dich versteht, die hat dir nicht geschrieben.

Immer mehr und immer besser und man hört nicht auf zu lächeln,
nur das dicke Ende kommt noch, damit kannst du sicher rechnen.
Aber Eines weißt du ganz genau, du spielst hier nicht mehr mit,
denn Eines weißt du ganz genau: The system is the shit.

Immer weiter, immer höher und man hört nicht auf zu lächeln,
immer besser, immer schöner, ja, so lügt das Glücksversprechen.
Aber Eines weiß ich ganz genau, ich spiel hier nicht mehr mit,
denn Eines weiß ich ganz genau: Das system ist der shit!

TAG DES FEUERS Schwarzer Himmel über São Paulo,
schwarzer Himmel (über dem) über’m ganzen Land,
Benzinkanister schaffen Fakten,
Stiefelabdrücke im Quecksilberschlamm.

Mit dem Messias wuchs der Hass,
kein Fußballfeld, das die Zerstörung fasst.
Der Raubbau wird zum Ausverkauf,
so geht das Land in Flammen auf.

Am Tag des Feuers ...
Sie brennen alles nieder.

Schüsse fallen in São Gonçalo,
Schüsse fallen im ganzen Land,
hallen nach wie Hasstiraden,
Sehnsucht nach der harten Hand.

Jair Messias, der keiner ist,
euer Erlöser ist der Antichrist.
Die eine wäscht die andere Hand
und steckt am Ende das Land in Brand.

Am Tag des Feuers ...
Sie brennen alles nieder, reißen alles ein,
auf dem Weg zurück in die Vergangenheit.

Flammenmeer und Aschewälder,
wir zählen weiter Fußballfelder.
Bequemlichkeit und Ignoranz
fachen dieses Feuer an.

Policia Militar,
das gleiche Spiel seit vielen Jahren,
mit Schaum vorm Maul, total enthemmt
und es brennt und es brennt!

TIGERBALSAM Nur noch dreimal schlafen und schon sind wir tot.
Mutter warte nicht, ich komm’ heut’ nicht zum Abendbrot.

Die Mische ins Gebüsch, den Stempel abgedrückt
und dann rein da, wo endlich alles Sinn ergibt.

Weil wir wissen was wir kriegen,
wenn wir tun was wir lieben.
Alles andere ist egal!

Und wenn auch nichts für immer ist,
irgendwas, das nimmst du immer mit.

Der Teenagefrust ist nie vergangen,
wir hatten nie ein Ziel und sind nie angekommen.

Abgestumpft oder abgefuckt,
älter werden als Drahtseilakt.
Doch in Anbetracht der Lage
haben wir uns nicht so schlecht geschlagen.

ENDLOSSCHLEIFE Kann mir irgendwer erklären, warum ich mir das antu’?
Ich starre auf den Bildschirm und blick’ in einen Abgrund
aus Eitelkeit, Empörung und Besserwisserei.
Ich find’s zum Kotzen und bin trotzdem mit dabei.

Und alle reden durcheinander
und am allerliebsten aneinander vorbei.

Ich kann dir leider nicht mehr folgen,
denn mein Akku ist fast leer,
alles glitzernd, alles golden,
doch ich kann einfach nicht mehr.

Und alle haben was zu sagen,
Grabenkämpfe in Großbuchstaben
und ich kann’s nicht mehr ertragen.

All die wunderschönen Menschen ohne lästige Gewissensbisse,
die sich perfekt zu inszenieren wissen,
sie haben erfolgreich ihre Eitelkeit zum Markt getragen.
Das allerletzte Selfie kommt noch aus dem Schützengraben.

Und bei genauerer Betrachtung
empfinde ich nichts - außer Verachtung.

280 Zeichen und dann warten auf ein like
und alle heischen nach noch mehr Aufmerksamkeit,
das ist die Währung unserer Zeit.

Ich kann dir leider nicht mehr folgen,
denn mein Akku ist fast leer,
alles glitzernd, alles golden,
doch ich kann einfach nicht mehr.

Gefangen in der Endlosschleife,
never-ending Click-Bait-Scheiße
und trotzdem mach ich weiter ...

NEIN Reden ist der Schlüssel, ich hab es oft genug probiert,
doch es gibt da ein paar Dinge, die werden nicht mehr diskutiert.
Weil es nicht mein Job ist mich ständig zu erklären
und weil so Typen wie du es einfach nicht kapieren.

Wie ein trotziges Kind, das seine Eltern anschreit,
weder kompromiss- noch gesprächsbereit.

Mir ist egal was du sagst, mir ist egal was du denkst,
ich hab das Vier-Buchstaben-Totschlag-Argument.
Du find’st mich destruktiv - das mag schon sein.
Ich hab’ die Frage nicht verstanden, doch die Antwort lautet ...

Jetzt stehst du da und guckst ganz irritiert.
Stopp! Sprich mit der Hand, aber bitte nicht mit mir.
Du find’st es übertrieben sich gleich so aufzuregen.
Wofür ich bin, fragst du? Ich bin dagegen!

Wie ein trotziges Kind, das seine Eltern anschreit,
weder kompromiss- noch gesprächsbereit.

Mir ist egal was du sagst, mir ist egal was du denkst,
ich hab das Vier-Buchstaben-Totschlag-Argument.
Du find’st mich destruktiv - das mag schon sein.
Ich hab’ die Frage nicht verstanden, doch die Antwort lautet ...

Mir ist egal was du sagst, mir ist egal was du denkst,
solang’ du deine Monologe Diskussionen nennst
und nichts rauslässt außer Hetze und kruden Spinnereien,
haben wir uns nichts zu sagen und die Antwort lautet...

KABUL CALLING Du hast den Knall noch im Ohr auf dieser Lichtung im Wald,
sein Gesicht noch vor Augen, als er den Kofferraumdeckel zuknallt.
Du hast Tabletten gegen das Erinnern, aber nicht gegen das Warten,
du tauschst die Angst vor dem Tod gegen ein Sterben auf Raten.

You outfaced all those terrors on the path that you were sent.
Your hopes and your ambitions they keep running through your hands.
Now you’re drowning in an ocean of memories that never end.
So keep on the light as you can't sleep at night
and you hear Kabul calling, you hear Kabul calling again.

Die Hände sind heut’ wieder taub, die Arme sind entstellt von den Narben.
Du hast immer geglaubt, sobald du hier bist, wird der Spuk ein Ende haben.
Wie ein Tiger im Käfig, wie ein Hund an der Kette stehst du da,
doch nach dem nächsten Formular - kommt nur das nächste Formular.

You outfaced all those terrors on the path that you were sent.
Your hopes and your ambitions they keep running through your hands.
Now you’re drowning in an ocean of memories that never end.
So keep on the light as you can't sleep at night
and you hear Kabul calling, you hear Kabul calling again.

You outfaced all those terrors on the path that you were sent.
Your hopes and your ambitions they keep running through your hands.
Now you’re drowning in an ocean of memories that never end.
However keep on fighting ’till the voices fall silent,
you hear Kabul calling, you hear Kabul calling again.

ÜBER DEN TRUGSCHLUSS DER FEMINISTISCHEN PUNKROCKPARTY Je danse sur les tables sous lesquelle je t'ai bu,
à travers la fumée tu m'as à paine reconnu.
C'est mon tour dans ce jeu, ç'est toi qui est choqué.
Dans ton monde ç'est autre chose, mais c'est à moi de m'éxcuser?!

Regarde-moi - me regarde pas,
me commenter - n'oses pas!
Écoute-moi - m'écoute pas,
garde ton point!

Attand, arrête - elle est-où, la petite?!
Attand, arrête - en mode je me retrouve.
J’ai activé ma mode d´invincibilité,
j'ai activé ma mode d´invincibilité,
je suis en mode!

Je trébouche dans le noir, ça m'est égal si tu ris,
je suis pas là pour ton amusement, alors arrête d'applaudir.

Regarde-moi - me regarde pas,
me commenter - n'oses pas!
Comprend-moi - me comprend pas,
m'explique rien!

Attand, arrête - elle est-où, la gentille?!
Attand, arrête - en mode je me retrouve,
ma mode d´invincibilité.

Mon c’ur comme un ballon,
à ce moment, il s'élève vers la lumière,
il s'élève vers la lumière, il s'élève...

Écarte mon Oui éternel, reconnais mon moi perdu,
j'ai le sentiment que c'est réel - mais est-ce réel?

Conserve cette seconde, la tête me fait mal,
mon c’ur comme un ballon,
à tout moment, il peut éclater,
il peut éclater, il va...

Ich tanze auf den Tischen unter die ich dich getrunken habe.
Durch den Rauch hast du mich kaum erkannt.
Dass ich jetzt an der Reihe bin, schockiert dich offensichtlich.
Du meinst, das wäre etwas ganz anderes, aber erwartest, dass ich mich dafür entschuldige.

Schau mich an oder nicht, aber wag es nicht, mich zu kommentieren.
Hör mir zu oder auch nicht, aber behalte deinen Punkt für dich.

Halt, stopp! Ja, wo ist sie denn, die Kleine?!
Ich bin im Modus, im Unbesiegbarkeitsmodus.
Ich habe meinen Unbesiegbarkeitsmodus aktiviert.

Ich taumel durch das Dunkel, dass du über mich lachst, ist mir egal.
Aber hör auf zu klatschen, es ist nicht meine Aufgabe, dich zu unterhalten.

Schau mich an oder nicht, aber wag es nicht, mich zu kommentieren.
Versteh mich oder versteh mich nicht, aber erklär mir nichts.

Halt, stopp! Ja, wo ist sie denn, die Nette?!
Ich bin im Modus, im Unbesiegbarkeitsmodus

Mein Herz fühlt sich an wie ein großer Ballon, der zum Licht aufsteigt.
Das ewige Zustimmen hat ein Ende und ich erkenne mein Selbst wieder -
es ist zu schön um wahr zu sein.

Ist es wahr?
Vergeblich versuche ich, diesen Moment zu behalten, doch mein Kopf tut weh.
Ich habe Angst, der Ballon könnte jeden Moment platzen.
Er könnte...

WORAN HÄLTSTS DU DICH FEST Woran hältst du dich fest? Woran hältst du dich fest?
Woran hältst du dich fest, wenn alles so beliebig ist?
Woran hältst du dich fest, wenn alles so beliebig ist?

Bild dir nicht zu viel ein auf deine Attitüde
oder was übrig bleibt davon, nach der Marktwertanalyse.
Schau, die Portfolios der Werbeagenturen!
Hier geht das letzte bisschen Würde deiner Subkultur verloren.

Woran hältst du dich fest? Woran hältst du dich fest?
Woran hältst du dich fest, wenn alles so beliebig ist?
Woran hältst du dich fest, wenn alles so beliebig ist?

Darum gib nicht zu viel auf die Message deiner Helden,
die meinen, dass sie Rückgrat zeigen, während sie gemolken werden.
Weil jeder Hype sich wieder legt, alles wird beim alten bleiben!
Ganz egal wie subversiv sie ihren Ausverkauf betreiben.

Still not selling revolution
to the terms of distribution.
Still not selling revolution.
Wann bist du durch mit deinen pubertären Abgrenzungsversuchen?

Sag mir, woran hältst du dich fest, wenn jeder Dorfpolizist
auf einmal auch Todeskommando Atomsturm-Fan ist?
Und dein T-Shirt, das der Welt erklärt, wie ungerecht sie ist,
gibt es bei Primark von der Stange, weil alles so beliebig ist.


FRÜHER WAR DA DOCH MAL HASS Steter Tropfen höhlt den Stein, Gewohnheit die Moral.
Was mir gestern wichtig war ist mir heute scheißegal.

Was ist das für ein Desaster, früher war da doch mal Hass da.
Gib mir bitte irgendwas, ja früher war da doch mal Hass da.

Die Gründe für die Wut von damals gibts noch immer.
Nur den Nerv, den sie mal trafen, der ist nach und nach verkümmert.

Was ist das für ein Desaster, früher war da doch mal Hass da.
Gib mir bitte irgendwas, ja früher war da doch mal Hass da.
Früher war da doch mal Hass!

Der Che auf meinem Parka sieht so aus als ob er verwirrt wär.
Ich sag zu ihm "hey, Alter, ich seh das jetzt differenzierter".
Was ist das für ein Desaster, früher war da doch mal Hass da.
Gib mir bitte irgendwas, ja früher war da doch mal Hass da
Fragen über Fragen, jede Medaille hat zwei Seiten
und ich verliere mich im Strudel der Bedeutungslosigkeiten.
Und anstatt etwas zu fühlen, wird es zu Tode reflektiert.
Und für was? Früher war da doch mal Hass!


IN DUBIO ... FUCK YOU Ich bin es Leid euer Treiben zu sezieren.
Wer, wann, wo, mit wem können gern die anderen klären.
Mir reicht die Machoattitüde und eure Selbstgerechtigkeit.
Hier braucht es keine Nazikeule um zu erkennen, dass ihr scheiße seid.

Nur peinliches Gepose, nur Phrasendrescherei.
Die überproduzierte Belanglosigkeit.
Schlimm genug, dass da ein Markt ist.
Onkelz-Coverbands mit Chart Hits. Es funktioniert.
Ja das schlimmste ist, dass es funktioniert.

Ja ja, ich weiß, dass ihr wisst, wie hart das Leben ist
und dass ihr trotzdem härter seid, es sei denn, ihr zerfließt in Selbstmitleid.
Jetzt noch ein Statement gegen Nazis und die verhasste Politik.
Nur änderts nichts an dem scheiß Weltbild,
das eurer Ignoranz zu Grunde liegt.

Nur peinliches Gepose, nur Phrasendrescherei.
Zur Rebellion verklärte Spießbürgerlichkeit.
Das Bild, das ihr da zeichnet, war schon immer ein Schwarzweißes.
Es funktioniert. Ja das Schlimmste ist, dass es funktioniert.

Und ich kann euch nicht ernst nehmen.
Und ich kann euch nicht ernst nehmen.
Und ich kann euch nicht ernst nehmen.
Und ich kann euch nicht ernst nehmen!


WASSERSTANDSMELDUNG Immer näher an die Sonne, kaum Treibstoff mehr im Tank.
Eine Handvoll hat gewonnen, der Rest von uns ist krank.
Die Zehen schon im Wasser, den Rücken an der Wand
und dem was hier geraucht wird, hält keine grüne Lunge stand.

Ein Protokoll in Japan, ein Gipfel in Paris. Ein Heer von Diplomaten,
manche meinten, was sie sagten, nur Taten folgten darauf leider nie.

Kein Ufer mehr in Sicht, ich seh die Sonne nicht.
Machs gut mein Freund das wars!
Dass ich das noch erleben darf, das hätte ich nie gedacht,
machs gut mein Freund das wars!

Immer näher an die Sonne, egal um welchen Preis.
Wir haben uns übernommen, jetzt laufen die Motoren heiß.
Systeme vor dem kippen, trotzdem weiter wie bisher.
Es wird uns niemand retten, nicht Captain Planet, nicht die Bundeswehr.

Goodbye Bremerhaven! Goodbye Amsterdam!
Auch wir haben viel zu lang geschlafen
und es vorgezogen, in Bequemlichkeit zu verharren.

Kein Ufer mehr in Sicht, ich seh die Sonne nicht.
Machs gut mein Freund das wars!
Im Kampf ums letzte Rettungsboot, da bleibst du chancenlos.
Machs gut mein Freund, das wars!
Kein Ufer mehr in Sicht, ich seh die Sonne nicht.
Machs gut mein Freund das wars!

Dass ich das noch erleben darf, das hätte ich nie gedacht.
Machs gut mein Freund das wars!


MH370 Nur ein, zwei Stunden nach dem Start - das Wetter gut um Mitternacht.
Ich kenn den Kurs, dreh trotzdem ab, kein Notruf und kein Funkkontakt.

Und keiner weiß, wo bin ich hin.
Auf einem Zwischenstopp bei Ho Chi Min?
Wie weit reicht der Arm von der Familie Kim?
Und die Genossen greifen nach der Krim.

Zwei falsche Pässe und viele offene Fragen,
doch Antworten gibt es keine, nicht in Frankfurt oder Kopenhagen.

Und die 777 bleibt verschwunden. Keine Trümmer, nur das Öl vom Schiff.
Ich kann oben bleiben für acht Stunden und auf dem Boden bleiben ist
heut nicht.

Um 6:40h sehen wir uns wieder und unsere Herzen hängen in der Luft.
Vor drei Jahren erst war Fukushima und vor zehn die Bomben auf Madrid.


WAS BLEIBT Treffen kann das jeden, jede andere, war mir klar.
Deutliche Worte hallen wider, alles anders als es vorher war.
Was wird aus all den Plänen ohne verdammte Ewigkeit?
Unaufhaltsam ziehen die Sekunden an mir vorbei.

Mit aller Kraft aus dem Treibsand
und jetzt doch der Augenblick,
da die Dämonen ungesehen wiederkehren.
Zwei Schritte vor - zwei Größere zurück.

Wenns Wunder gibt, dann her damit!
Ich halt die Hand auf, noch bleibt sie leer.
Ich leg mir Zuversicht zurecht, kein Platz für Resignation.
Was mir bleibt - unendlich wertvolle Zeit.

Lass mich alles Wichtige verräumen,
noch ist nichts unter Dach und Fach.
Bis ich euch in guten Händen weiß,
bleibe ich bei euch, bleibe ich noch wach.

Wenns Wunder gibt, dann her damit!
Ich halt die Hand auf, doch bleibt sie leer.
Da liegt die Zuversicht verstaubt, ich erkenn nur Resignation.
Was noch bleibt ist der Wettlauf mit der Zeit.

Zähl nicht die Stunden. Zähl nicht die Tage.
Dreh meine Runden um die Frage,
was dann ist, wenn die Tür sich öffnet
und zum letzten Male, sich zum letzten Male schließt.


#CASHBACK Schon klar, auf dich und deine Schnapsidee,
da hat die Welt noch drauf gewartet.
Du hast die Eier in der Hose, die es für sowas braucht.
Du hast schon einen Businessplan und Investoren hast du auch.

Schau an, du bist jetzt also "part of the family".
Ein kleines dynamisches Team, alles junge Leute.
Eure Herzen schlagen gemeinsam im Takt der Prozessoren.
Das ist nicht nur ein Job für dich, das ist deine Passion.

Millionen deinesgleichen, zum Äußersten bereit.
Dein Lebenslauf ein Mahnmal der eigenen Überflüssigkeit.
Von dir und deinen Plänen und deinem Startup-Unternehmen
hab ich die Schnauze voll.

Gute Minen, böse Spiele, kleine Rädchen, großes Getriebe.
Das sind die gleichen Kids, die im Alter von 8 Jahren
mit den Berufen ihrer Eltern auf dem Schulhof prahlen.
Ich hab euch damals schon nicht leiden können!
Ich hab euch damals schon nicht leiden können!
Ich hab euch damals schon nicht leiden können!
Ich hab euch noch nie leiden können!

Millionen deinesgleichen, zum Äußersten bereit.
Dein Lebenslauf ein Mahnmal der eigenen Überflüssigkeit.
Von dir und deinen Plänen und deinem Startup-Unternehmen
hab ich die Schnauze voll. Aber so was von.

Das sind nichts als fremde Federn, das kauft dir keiner ab.
Ich brauche keinen Heimat-, keinen Food- und keinen Businesspunk.
Back deine Brötchen ohne mich, die Lifestyle-Masche zieht hier nicht.
Denn ich bin doch nicht blöd! Ich bin doch nicht doof!
Ich bin doch nicht bescheuert!


ICH DREH AM RAD Ich starre in die Ferne beim Versuch zu fokussieren.
Nicht ein klarer Gedanke verirrt sich in mein Gehirn.
Dafür beschleicht mich der Verdacht, dass es zutrifft, wenn ich sag:

Ich dreh am Rad! Ja es kriecht und es kreucht.
Ich dreh am Rad! Es verschwimmt und verläuft.
Ich dreh am Rad! Und es lähmt und es lahmt
und ich mein es, wie ich es sag.

Ich dreh am Rad, steh unter Strom,
hab einen Knoten im Kopf und meinen Faden verloren
und selbst die schönste Melodie auf einmal slightly out of tune
und ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich weiß nicht warum.

In meinem Kopf läuft eine Diashow in Lichtgeschwindigkeit.
Tausend Bilder streiten sich um meine Aufmerksamkeit,
die ich nicht aufbringen kann. Bitte glaub mir, wenn ich sag:

Ich dreh am Rad! Ja es drängelt und es zerrt. Ich dreh am Rad!
Und es quengelt und es nervt. Ich dreh am Rad!
Und es malmt und es mahlt und ich mein es, wie ich es sag.
Ich dreh am Rad, bin durch den Wind.
Hab da einen Affen im Kopf, der einen Presslufthammer schwingt.
Und keine Medikation bringt diesen Lärm zum verstummen
und ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich weiß nicht warum.

Ich dreh am Rad, schon viel zu lang!
Keinen Schalter den man einfach umlegen kann.
Und die Drähte liegen blank, also Kopf gegen die Wand,
denn ich will, dass, ich will, dass, ich will, dass es aufhört verdammt!


ORCHIDEEN & GRANIT Oft sind die ganz banalen Dinge unendlich kompliziert.
Ich züchte Orchideen und beiße auf Granit.
Ich bin ein Opfer der Gewohnheit, von deiner und von meiner.
Und wenn nicht hier, nicht jetzt, nicht du,
dann bleibt es eben so wie immer.

Hinter der Fassade tun sich Universen auf.
Um diese zu beschreiben reichen Worte nicht aus.
Diese kryptischen Fragmente, die uns beide trennen,
sind nicht zu dechiffrieren, auch wenn wir sie beim Namen nennen.

Von Angesicht zu Angesicht begegnen wir uns trotzdem nicht.

Aus der Tiefe des Raums, ein subtiles Gefühl
trifft auf einen Gedanken, wird nach oben gespült.
In Worte gekleidet, zögert einen Moment,
bevor es meine Lippen verlässt.
Babylonische Türme brechen in sich zusammen,
höchstwahrscheinlich gehört, doch bestimmt nicht verstanden.
Und im nächsten Augenblick komm ich mir furchtbar lächerlich vor.

Hinter der Fassade tun sich Universen auf.
Um diese zu beschreiben reichen Worte nicht aus.
Diese kryptischen Fragmente, die uns beide trennen,
sind nicht zu dechiffrieren, auch wenn wir sie beim Namen nennen.

Hinter der Fassade, nur ein Trümmerfeld.
Diese kryptischen Fragmente versteh ich oft nicht mal selbst.


STANDSTREIFEN TO HELL Bin ich ein Opfer meiner Launen? Bin ich ein Opfer meiner Zeit?
Bin ich ein Opfer meiner Orientierungslosigkeit?
Bin ich falsch abgebogen? Hab ich mich verrannt?
Am Tunnelende nur die Wand!

Ich hab die Mittelfinger stets wie Handküsse verteilt.
Alleine eine Haltung gibt noch lange keinen Halt.

Ich hab keinen Backup-Plan und keine Exit-Strategie,
doch immer öfter komme ich mir albern vor.

Du stellst einfach andere Fragen, damit bist du gut gefahren.
All die Unebenheiten werfen dich nicht aus der Bahn.
Das ist der Unterschied zwischen uns beiden.
Du siehst den Weg, ich nur Insekten auf der Windschutzscheibe.

Wo ich hin will weiß ich nicht.
Dort wo ich herkomm wars mir viel zu eng.
Von dem was war hab ich genug, jetzt fehlt mir jeglicher Bezug.
Aber nun gut! Noch ein letzter Treueschwur.
Dann blinkst auch du und fährst die Nächste ab.
Ich schau dir nach, nichts hält mich mehr,
ich will dir auch nicht hinterher. Nicht hinterher.

Und hier stehe ich eventuell schon etwas länger
auf dem Standstreifen to Hell.
Und nur die Zeit bewegt sich exponentiell
auf dem Standstreifen to Hell.


K50.9 Scheiß auf die Metaphern, diese Schmerzen sind real.
Selbstmitleid vom feinsten? Wahrscheinlich. Egal!
Ist das Schicksal ein Arschloch oder liegt die Schuld bei mir?
Manchmal gibt es Scheiße, da kann niemand was dafür.

Und hier geh ich auf dem Zahnfleisch,
den Bauch geschwollen, ich glaub ich kotz gleich
und ich fühl mich hilflos und allein.

Schon mehr als sieben Jahre, ich komm immer noch nicht klar,
kann mich kaum noch dran erinnern, wie es früher ohne war.
Auf der Suche nach der Antwort find ich nichts als neue Fragen
und ich fang schon an zu glauben was die Eso-Spinner sagen.

Und hier steh ich auf der Leitung,
im falschen Körper, zum falschen Zeitpunkt
und ich kotz mir die Scheiße aus dem Leib.
Es ist ja nicht so, dass das Leben nicht ohnehin schon schwer genug ist
- look on the bright side of life - an guten Tagen
versuch ich das ja auch so zu sehen
und so bleibt immer ein Rest naiver Hoffnung bestehen.


WORTE WIE FEUER Deutschland brennt!

In den Köpfen und den Straßen, in den Städten und am Land,
in den Medien und den Häusern, von den Bergen bis zum Strand.
Jedes Wort wie ein Streichholz, harmlos allein ohne Zusammenhang,
gebündelt auf Dauer am falschen Ort, facht es ein Feuer an.

Weh uns! Weh uns! Weh uns!

Wenn die Wirklichkeit die Metapher überholt,
wenn aus Worten Taten werden.
Wenn ihr das Volk seid, wenn aus Biedermännern Brandstifter werden.
All die Fahnen die ihr schwenkt, all die Parolen die ihr schreit,
offenbaren nichts, nichts weiter als alten Mist in neuem Kleid.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass ihr Täter und nicht Opfer seid.
Was war in Rostock? Was war in Mölln?
Ich sag nur Zwickau, Freital und Köln!

Aber ihr geht weiter spazieren, jammert, hetzt und seid erregt
und als nächstes fliegen Steine und Feuer sind gelegt.
Jedermann! Biedermann! Hört ihr mich? Hört ihr mich nicht?

Wenn die Wirklichkeit die Metapher überholt,
werden wieder Menschen sterben.
Wenn ihr das Volk seid, wenn aus Biedermännern
Brandstifter werden. Haben wir denn gar nichts gelernt,
nicht im entferntesten? Wer Scheiße sät, wird Scheiße ernten!

Dass sich enthülle Verhülltes, eh es zum Löschen zu spät ist.
Feuergefährliches. Feuergefährlich ist viel.
Aber nicht alles, was feuert ist Schicksal!
Nicht alles, was feuert ist Schicksal!
Nicht alles ist Schicksal!
Nicht alles ist Schicksal!
Unabwendbares!

ZUKUNFT IST NICHTS FÜR MICH jeden tag ein neuer vorsatz
doch noch nie ist was passiert
aus stunden werden jahre
und aus engagiert wird desillusioniert

die gesichter auf der straße
wirken künstlich und gestellt
weiter warten auf den showdown
ganz alleine gegen den rest der welt

    und jetzt steh ich hier im regen
    warte weiter auf mein leben
    ob noch was passiert?
    ob es denn noch besser wird?!

    alle anderen furchtbar wichtig
    doch so läuft das halt für mich nicht
    hab noch nie kapiert
    warum jeder hier so super funktioniert

alte helden und vorbilder
verlieren immer mehr an glanz
und das stimmungsbarometer
schwankt zwischen selbsmitleid und arroganz

die ideen und visionen
wirken langsam lächerlich
vielleicht nochmal von vorne?
obwohl, vielleicht auch besser nicht?!

    und jetzt steh ich hier im regen
    viel zu stolz um aufzugeben
    trotzig wie ein kind
    weil da noch ein funke glimmt

    hab genug vom vielen reden
    will nur endlich richtig leben
    und ich bin verwirrt
    frag mich wie das alles enden wird

manchmal frag ich mich: wozu?
was hat das alles für ein' sinn?
aber eines weiß ich sicher:
zusammen ist das alles halb so schlimm!


POPCORN, COLA, REVOLUTION du weißt es besser und schon haben wir den salat
du änderst meinungen im minutentakt um 180 grad
hier dein ego, dort die nächste peinlichkeit
und zwischen all den schlauen büchern bleibt kein platz für menschlichkeit

die ideale längst verloren doch du bleibst einer von denen
die nicht wissen was sie wollen aber sich selbst zu wichtig nehmen
die rosarote pornobrille trägst du ja schon
der eigene lifestyle ne verdammte religion

    jetzt halt schon dein maul
    nur ne minute oder zwei
    langsam habe ich genug
    von deiner besserwisserei
    geduldsfaden kaputt
    das letzte fünkchen sympathie
    hast du bei mir schon lang verspielt

du und deine freunde auf vatis balkon
popcorn! cola! revolution!
stundenlang wird über jeden schwachsinn diskutiert
und die eigene meinung zum dogma stilisiert

    jetzt halt schon dein maul ...


AN DIE ZYNIKER ein paar naturgesetze
der rest nur ein konstrukt
wirklich nichts wird unantastbar
nur weil man es in bücher druckt

die grenzen um uns rum
haben wir uns selber auferlegt
und es wird zeit, dass endlich jemand
diese welt in trümmer legt

    die koordinaten unserer ziele schon bestimmt
    all die zweifel stellen wir erst mal hinten an
    leichter gesagt als getan
    wir werden das schon schaukeln
    menschenskind
    manchmal glaub ich noch daran,
    dass alles anders werden kann

was gestern war wirkt morgen
wie ein böser traum
mit tränen in den augen
werden wir nach hinten schauen

in der geschichte des planeten
sind es nur ein paar sekunden
und im nächsten augenblick
haben wir das alles überwunden

    nur etwas geduld noch bis der wind sich endlich dreht
    irgendwie fängt irgendwo die zukunft an
    ich warte nicht mehr lang
    die zyniker, sie fluchen
    weil es allen besser geht
    manchmal glaub ich noch daran,
    dass alles anders werden kann

lieber einmal der verdammte hippie sein
als tausendmal nur misanthrop
lieber noch einmal richtig auf die schnauze fallen
als ein leben voller selbstbetrug

    und postmoderner ironischer distanz
    und schon immer alles besser gewusst
    zu allem überfluss
    das macht zwar vieles einfach
    aber glücklich macht das nicht
    was bleibt da noch zu sagen ganz zum schluss
    außer, dass alles anders werden muss


POWERSELLER ein heißer tanz auf dem parkett; ich weiß nicht worum es geht
doch es scheint uns zu betreffen weil es hohe wellen schlägt
die würfel sind gefallen und der kuchen ist verteilt
der rest schaut in die röhre und schreit nach sicherheit

    coz it's all about the money - hast du das nicht kapiert?
    die schäfchen ab ins trockene und dann wird weiter spekuliert
    kaufen! kaufen! kaufen! das weiß doch jedes kind
    tut man nur so lang die rendite stimmt

    it's all about the money - läuft doch alles wie geschmiert
    gibt´s probleme wird das kapital ins ausland transferiert
    freiheit für die märkte, kalkuliertes risiko
    das glück wächst mit dem portfolio

ein luftschloss aus vertrauen auf nem maroden fundament
jeder will das tafelsilber, obwohl das haus schon lange brennt
der karren steckt im dreck, jemand hat ganz schön falsch geparkt
und noch immer wird der weg kein bisschen hinterfragt

    coz it's all about the money - hast du das nicht kapiert?
    die schäfchen ab ins trockne und dann wird weiter spekuliert
    kaufen! kaufen! kaufen! das weiß doch jedes kind
    tut man nur so lang die rendite stimmt

    it's all about the money - läuft doch alles wie geschmiert
    gibt´s probleme wird das kapital ins ausland transferiert
    freiheit für die märkte, für dich gibt´s kombilohn
    sag mal sparst du noch oder investierst du schon?

leerverkäufe, derivate, devisentransaktion,
kursgewinne, kursverluste, kalte progression,
erfolgsrendite, dividende, risikokapital,
investmentfonds und wertpapiere - alles scheiß egal!!!


BRAUCHT´S DES!? neue runde, neues glück
als wäre nie etwas gewesen
die karten auf den tisch
mit den provokanten thesen

noch beschweren sich genug
doch gespielt wurde noch nie fair
und am ende hängt die latte
dennoch ein stück tiefer

    und ich frag mich wo kommt immer wieder
    dieser ganze scheiß her
    mein problem mir dem system
    schlichtet nicht mal heiner geißler

    alles schon gesagt, verdammt
    das muss ich mir nicht geben
    und ich will auch nicht bei beckmann
    oder plasberg drüber reden

westliche werte
als gesellschaftlicher konsens
hinter angeblichen fakten
der immer gleiche nonsens

einsicht ausgeschlossen
bei so viel sachverstand
geben sich angst und dummheit
die klinke in die hand

    und ich frag mich ...


ENDLICH FUNKLOCH totalvernetzung, onlinewahn
selbstinszenierung, blogalarm
die neue facebook-religion
die datenbanken bersten schon

bewegungsprofil kein problem
konsumverhalten abzusehen
rfid, so heißt dein freund
begleitet dich zu jeder zeit

    endlich funkloch endlich frei
    der große bruder nicht dabei
    endlich funkloch endlich frei

sozialkontakte virtuell
payback, skype und klickbestell
gezielte bedürfnisproduktion
stellt ruhig ne ganze generation

nichts zu verbergen
nichts zu befürchten
eines jedoch ist ganz klar
keiner weiß bald mehr was freiheit war

    endlich funkloch endlich frei ...

aktionismus, kein probelm
verteilerkasten brennen sehn
offline-status, stromausfall
todeschaos-ultraknall

ich steig jetzt auf mein klapprad auf
und klapp mein klapphandy auf
ich fahr bis ich kein netz mehr hab
tricks aus den überwachungsstaat

    endlich funkloch endlich frei ...


AUSATMEN nimm den hammer in die hand
ein neuer nagel in die wand
und häng neben deine träume
deine selbstachtung daran

und ein bild nebenan
vielleicht ein gutes, vielleicht nicht
und einen nagel weiter
was dir früher wichtig war

    und spät kommt die erleuchtung
    das was dir zum leben fehlt
    und so fühlst du dich wie abgeholt
    und vorher nicht bestellt

    gibst du die hoffnung endlich auf
    bist viel zu müde von dem warten
    ab heute heißt es nur noch - ausatmen

was hast du nicht schon verloren
trotz dauerzugewinn
schon seit jahren aus der mode
ist die frage nach dem sinn

die frage nach dem für und wider
längst eingespannt, fast ungesehn
stellst dir die frage hin und wieder
wann bleibt das rädchen endlich stehn

    und spät kommt die erleuchtung ...


EINBAHNSTRASSE rückwärts in die einbahnstraße
und dann immer gradeaus
keinen plan wo uns das hinführt
doch das finden wir noch raus

alle regler auf eleven
sag hallo zu meiner gang
die haben´s immer schon gewusst
alt wird man schneller als man denkt

jetzt kommt schon die zweite runde
auch hier wird punk nicht neu erfunden
doch nur drei akkorde später
haben wir das system bezwungen

fahr zur hölle zweifel
ich weiß hier gehör ich hin
da reicht es schon zu wissen,
dass ich nicht alleine bin

    weil hier immer noch
    genug zum himmel stinkt
    weil deine band zwar spielen kann
    aber trotzdem scheiße klingt

    da hilft joe strummer nicht
    und auch kein rock'n'roll-tattoo
    ihr habt'n backdrop
    but we fought the law
    even harder than you


NIGHT OF THE LIVING DEPP im schutz der dunkelheit
hast du das tier in dir befreit
du kennst die medizin
um dem alltag zu entfliehen

nach ein paar drinks ist es dann soweit
dass jede synapse "ficken" schreit
und der konsens heute abend
vodka-bull und keine meinung haben

    umringt von tausend tanzenden leichen
    diese nacht vergisst du nicht so schnell
    hyänen die ums feuer schleichen
    oder sich zerfleischen

    ein buntes potpourri
    aus economy, schall und rauch
    und ich glaub ich muss hier raus
    ja ich weiß ich muss hier raus
    ich muss hier raus!

im spiegel dein gesicht
erhellt vom neonlicht
du bist am ende
doch die nacht ist noch so jung

also zurück da wo die masse tobt
auf dem weg zum preis für den letzten vollidiot
das bedeutet also spaß für dich
aber für mich sicher nicht

    umringt von tausend tanzenden leichen ...


ZUM STERBEN NACH BERLIN wie ein zug vor einer weiche
trotzdem jeden tag das gleiche
diese erwartungsvollen blicke
wollen dass ich was erreiche

und das will ich ja selber auch
doch irgendwie gelingt's mir nicht
und ich würd gern jemandem die schuld dran geben
der jemand anders ist als ich
und dann liege ich nachts im bett
und ich schlaf mal wieder nicht ein
sind das jetzt schon die depressionen
oder steiger ich mich da nur rein?

    und der captain ruft:
    die leinen los und alle mann an deck!
    doch ich steh noch am ufer
    ich glaub ich will hier gar nicht weg

    jeder gibt sein bestes,
    um dem irrsinn zu entfliehen
    noch etwas mut antrinken
    und dann zum sterben nach berlin

wie ein hund auf einem skateboard
wie ein witz, der beim lachen weh tut
so surreal fühlt sich das leben an
auch wenn man sagt: jaja es geht gut

sein größter feind ist man halt immer selbst
und nicht die ganzen anderen spacken
doch wer sich halbwegs auf den beinen hält
bekommt immer irgendwas gebacken
doch wie soll ich das alleine schaffen?
alles leichter gesagt als getan
ich würd dich ja gerne fragen,
doch ich glaub du hast nen anderen plan

    und der captain ruft: ...


EINE MILLIARDE CHINESEN 68 hat versagt
wir wurden oft genug gewarnt
keinen platz mehr für
sozialromantik-spinnerei

wir müssen sehen wo wir bleiben
in diesen turbulenten zeiten
die fetten jahre sind nun
ein für alle mal vorbei

ein kleiner wille wird gebrochen
amy chua hat gesprochen
auf der leiter kommt man nur
mit disziplin voran

die, die ihre zähne zeigen
werden am ende übrig bleiben
für all die anderen heißt es dann ...

    eine milliarde chinesen
    ein kleiner querverweis
    die machen das zum halben preis
    die letzte chance vergeben
    du hast dich unter wert verkauft
    du wirst hier nicht mehr gebraucht

leistung muss sich wieder lohnen
40 stunden, luft nach oben
jeden freitag
bis spät am abend im büro

an der karriere muss man basteln
mit dem karriere-bastel-kasten
unbezahlte praktika
auf eigenes risiko

    eine milliarde chinesen
    von anfang an ist klar
    du bist so austauschbar
    die letzte chance vergeben
    sammel das kleingeld auf
    du wirst hier nicht länger gebraucht

ich definier mich nicht durch leistung
geh ich unter, ja dann sei´s drum
hab für die zukunft nur das ziel
zu tun was ich wirklich tun will

breche aus aus eurem kreislauf
geht nicht ohne? - ja dann scheiß drauf
jeder kämpft um sein revier
doch ich kämpf nur zusammen mit dir

    eine milliarde chinesen
    die masche zieht hier nicht
    ihr macht euch lächerlich
    die letzte chance vergeben
    das ist nicht mein scheiß-gefühl
    da kann der spiegel schreiben was er will


DYNAMITFISCHEN ich hab die wäsche gewaschen, die toiletten geputzt
eure hilfe hab ich gar nicht gebraucht
ich hab die alten säcke mit dem müll rausgebracht
zu wenig geschlafen und zu viel geraucht

ich hab mich krumm gemacht,
in den spiegel gelacht und die halbvollen gläser poliert
weißt du auf was wir eigentlich warten
und ob es jemals kommen wird?

    und die fische zappeln in ihren netzen
    aber immer noch hochmotiviert
    wie sie sich gegenseitig verletzen
    das ist kein leben, das ist krieg

    und die jungs auf den billigen plätzen
    haben schon lange resigniert
    in deinen augen blankes entsetzen
    das ist kein leben, das ist ...

ich hab den wagen beladen und zur kasse gebracht
denn ich weiß doch ganz genau was ich will
all die hellen lichter und die herrlichen farben
haben gereicht für ein gutes gefühl

doch die luft schmeckt nach plastik und der rücken tut weh
und ganz langsam fang ich an zu verstehen
erinnerst du dich noch als wir glücklich waren
oder hab ich das im fernsehen gesehen

    und die fische zappeln in ihren netzen ...

wenig träume, viele drogen
ihr habt von anfang an gelogen
schwere augen, müde glieder
doch irgendwie klappt´s immer wieder

    und die fische zappeln in ihren netzen ...


PFOSTEN - NACHSCHUSS - AUSSENNETZ was man hat, das hat man sicher
nur sicher daran ist,
dass man vor lauter sicherheit
den blick nach vorn vergisst

immer wenn ich daran denk
frag ich mich nach der konsequenz
ob ich die latte in zukunft
höher oder tiefer häng

    nur das allerbeste
    ist gut genug für mich
    und immer auf der suche
    nach was denn eigentlich?

    irgendwann die einsicht
    oder nur resignation
    ganz egal wo ich auch such
    es gibt keine perfektion

den zoll auf neuen wegen
mit vollen händen ausgegeben
wird mir langsam klar
ich steh mit leeren händen da

denn jedes schild zeigt jede richtung
und das ziel ist ungewiss
war es nicht schön da wo ich herkam?
wär ich geblieben oder nicht?

und so wird jede frage
zum beginn der sabotage
meiner goldnen türme straßen
und deren ende gleichermaßen

never change a running system
aber wie gut läuft das schon?
auf immer höher, immer schneller, immer weiter
folgt ja doch nur regression

und so wird jede frage ...

    nur das allerbeste
    ist gut genug für mich
    und immer auf der suche
    nach was denn eigentlich?

    irgendwann die einsicht
    kurz vor der depression
    je mehr ich danach such
    es gibt keine perfektion


WARUM AUCH (NICHT)? der große spuk zum glück vorbei
die wiederholung abzusehen
unbeachtet so wie immer
die punkte die in frage stehen

ham sich doch alle so gefreut
ob auto, kopf oder balkon
endlich wieder wir-gefühl
ganz ohne unterton

    wir ham solange drauf gewartet
    nur dürfen haben wir uns nicht getraut
    wo wir doch mögen hätten wollen
    scheint doch alles so vertraut

    wir ham solange drauf gewartet
    nur trauen durften wir uns nicht
    und warum auch?!
    warum auch nicht?!

leistungsnachweis kunst-geschichte
mangelhaft, nach hinten schaun
bleibt in anbetracht der fakten
schwarz rot gold in summe braun

und wenn du dich noch immer freust
versperrst mit fahnen dir die sicht
ein andres ego als dein eignes
das brauchst du nicht

    wir ham solange drauf gewartet ...

im siegesrausch durchs farbenmeer
mischt sich dem freudentaumel bei
und ohne kater hinterher
die alte deutschtümmelei


NUR EIN WORT nur ein wort
nur ein ton
ein gefühl
eine idee
und immer wieder wiederholt

kleinstarbeit
oft stundenlang
nur minuten manchmal
vom ende zum anfang

vom ersten ton
zum schlussakkord
von der ersten idee
bis zum letzten wort

    schritt für schritt
    zusammengetragen
    stein auf stein
    in die höhe gestapelt

die großen träume
sind ausgeträumt
von der realität überholt
vom alltag eingezäunt

woche um woche
jahr um jahr
ein kommen und gehen
doch eins bleibt immer da

schon so manche freunde
auf dem weg verloren
doch die freude daran
ist ungebrochen

    schritt für schritt ...

aufkommende zweifel
ob berechtigt oder nicht
werden einfach ignoriert
weil die frage nach dem sinn
am ende unerheblich ist

    schritt für schritt ...


HEUL DOCH ROBOTER aufstehen, anziehen, zähne putzen
ab zur arbeit, funktionieren
immer öfter, immer länger
überstunden produzieren

endlich heim und schnell was essen
schnell noch etwas spaß gehabt
schnell ins bett, noch schneller schlafen
selber abauf, neuer tag

    heul doch roboter! oder weißt du nicht mehr wie das geht?
    wärst du für immer kind geblieben
    heute weißt du nicht mehr wer du selber bist
    aber dafür weißt du wie maschinen fühlen

beulen rost und dunkle stellen
verschleißerscheinung massenhaft
immer ist der akku leer
weil du's nicht zum laden schaffst

öl in die gelenke
und alle schrauben nachgedreht
keine zeit um nachzudenken
weil's schon wieder weitergeht

    heul doch roboter ...

öl in die gelenke
und treibstoff in den tank
immer arbeit, keine pause
macht sogar roboter krank

wer bist du?
was willst du?
wer entscheidet?